Dörpstour „Lindhöfter Mühle“

Die Lindhöfter Mühle war eine sogenannte Kellerholländermühle und wurde vermutlich um 1790 erbaut. Mit einem Durchmesser von 8,55 Metern und einer Höhe von 15,40 Metern erstreckte sie sich über vier Etagen und verfügte über drei, später vier Mahlgänge. Bis zur Aufhebung des Mühlenzwangs im Jahr 1853 waren die Einwohner des Gutes Noer verpflichtet, ihr Getreide in dieser Mühle mahlen zu lassen. Mit der fortschreitenden Elektrifizierung nahm der Mahlbetrieb zunehmend ab, da viele Höfe kleinere elektrische Mühlen anschafften. Schließlich wurde die Mühle 1927 außer Betrieb genommen und verfiel zusehends. Ein schwerer Nordweststurm zerstörte das Bauwerk im Januar 1952 vollständig.

Das dazugehörige Mühlenhaus hingegen blieb erhalten und hatte über die Jahre verschiedene Funktionen. Es diente als Bäckerei, Hökerladen, Poststelle und Gastwirtschaft. Besonders prägend für die Gemeinde war die Familie Hauschild: Heinrich Hauschild, seine Frau Maria, ihre Tochter Anni und Schwiegertochter Henny führten von 1927 bis 1974 das Gasthaus „Zur Mühle“ und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Im Januar 1981 wurde das Restaurant vom Ehepaar Rathmann neu eröffnet. Nach einem Brand im Februar 2006 erfolgte der Wiederaufbau an derselben Stelle, und im Juni 2007 wurde die Gaststätte erneut eröffnet. 2017 schloss das Restaurant.

Postkarte mit Lindhöfter Mühle, 1907, (c) unbekannt

beschädigte Lindhöfter Mühle, 1933, (c) Walter Baasch

Anni Hauschild, ca. 1934, (c) unbekannt

Zerfallene Mühle, ca. 1950, (c) unbekannt

Gaststätte Vorderseite, Jahr unbekannt, (c) unbekannt

Hochzeitsgesellschaft in der Mühle – Hochzeit von Antje und Dieter Kasten, 12.05.1962, (c) unbekannt