Dörpstour „Schloss Noer“
Schloss Noer wurde zwischen 1708 und 1711 für Wulff Brockdorff, ein Mitglied der angesehenen Adelsfamilie Brockdorff, erbaut. Zuvor war das Gelände als „Gut Noer“ bekannt und befand sich bereits ab dem 15. Jahrhundert im Besitz unterschiedlicher uradeliger Familien. Über die Jahrhunderte erlebte das Schloss zahlreiche bauliche Veränderungen, darunter die Erweiterung mit Türmen in den Jahren 1919/1920 und der Wiederaufbau des Mittelhauses im barocken Stil nach einem verheerenden Brand im Jahr 1933. Seit 1960 befindet sich das Schloss im Besitz der Gesellschaft für Jugendeinrichtungen e.V. und wird als Jugendbildungsstätte genutzt.
Im Laufe seiner Geschichte wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer und war unter anderem im Besitz der Familien Ahlefeld, Rantzau und Brockdorff. 1832 erwarb die dänische Prinzessin Louise Auguste das Anwesen für ihren Sohn, den Prinzen, späteren Fürsten von Noer. Dieser spielte eine bedeutende Rolle im Aufstand gegen Dänemark ab 1848 und trug damit zur Geschichte der Region bei. Besonders hervorzuheben ist, dass das Schloss während dieser Zeit zu einem Zentrum politischer und sozialer Entwicklungen wurde, was seine historische Bedeutung unterstreicht.
Der Schlosspark, der das Gebäude umgibt, umfasst einen Landschaftsgarten im englischen Stil, der westlich des Schlosses liegt. Der Park beherbergt zudem ein kleines Mausoleum, das die Gräber von Graf Friedrich Carl August von Noer (Sohn des Prinzen von Noer) und seiner Gemahlin Carmelita aufnimmt.
Seit den 1960er Jahren dient das Schloss als Jugendbildungsstätte.
Achtung: Privatgelände – Kein öffentlicher Zugang!

Die Kinder des Grafen von Noer – Friederich August und Louise, Lithographie, Car Hartman, et al, Jahr unbekannt, (c) Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel, Landesgeschichtliche Sammlung ohne Inventarnummer

Karte von dem Hofe Noer undatiert (um 1860), sin. königlicher Landmesser J.H.A. Speck, (c) Landesarchiv Schleswig Abt. 402 A 40 Nr.3

Karte des Hoch Gräflichen Guthes Noer von 1780 mit Umzeichnungen von 2008 und 2010, (c) Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 420 A40, Nr 80

Herrenhaus Schloss Noer, ca. 1930, (c) Unbekannt