Dörpstour „Eiskellerberg“

Dieser Ort war ursprünglich eine steinzeitliche Grabkammer, auch „Langbett“ genannt, die um 2000 v. Chr. errichtet wurde. Als „Langbett“ bezeichnet man eine besondere Art von Grabkammer, die sich durch ihre Länge auszeichnet und oft mehrere menschliche Bestattungen beherbergte. Die Grabkammer in Noer beeindruckt noch heute mit ihren Ausmaßen: Der nördliche Teil misst bis zu 7 m in der Höhe und 20 m in der Breite, der südliche Teil ist 6 m breit. Die gesamte Länge des „Langbetts“ beträgt etwa 120 m.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses historische Bauwerk immer wieder neu genutzt. Besonders interessant ist die Zeit, als es vom Schloss Noer als „Eiskeller“ verwendet wurde – eine Nutzung, die viele Jahre lang Bestand hatte.

Erste Erwähnung fand die Grabkammer als „Eiskeller“ in der Karte von du Plat aus den Jahren 1804/1805. Ein Pachtvertrag des Hofes Noer (heute Hof Jensen) von 1861 liefert den einzigen konkreten Beleg für die Nutzung des Eiskellers, indem er der Gutsherrschaft das Recht einräumte, den Eiskeller von der Pacht auszunehmen und das Recht auf Überfahrt sowie das Eishauen auf dem Teich auf der gegenüberliegenden Rövenkoppel zu beanspruchen.

Im 20. Jahrhundert wurde der „Eiskellerberg“ von den Kindern der adligen Familie als Rodelberg genutzt, wie sich Md. Caroline Mathilde Laur, geb. Prinzessin Handjéri (geb. am 06. Oktober 1900 in Noer), erinnerte.

Eiskellerberg, 1992, (c) Archiv Gemeinde Noer/ Lindhöft

Übersichtskarte Herrenhaus Noer, Jahr unbekannt, (c) Flyer Schloss Noer